Vor Publikum aufzutreten kann manchmal ganz schön beängstigend sein. Schaff ich das? Was wenn ich den Text vergesse? Die Tonart nicht mehr weiß? Oder wenn das Publikum mich einfach nicht mag?
Das kann schon mal zum einen oder anderen Schweißausbruch führen.
Viele, wirklich viele, Musiker haben vor dem Gig mit Lampenfieber zu kämpfen. Aber was ist Lampenfieber eigentlich? Woher kommt es, warum bekommen wir es und wie gehen wir damit um?
Diesen Fragen wollen wir heute auf den Grund gehen. Fangen wir also vorne an:
Was ist Lampenfieber eigentlich?
Wenn wir in Stress kommen, in Situationen geraten in denen wir uns bedroht fühlen, dann werden in unserem Körper verstärkt Stresshormone ausgeschüttet. Es gibt verschiedene Ängste, die diesen Zustand auslösen können. Z. B. die Angst vor Zurückweisung oder vor die Angst vor dem Scheitern, um nur 2 mal zu nennen. Unser Körper reagiert auf unsere Angst-Gedanken: Achtung, Gefahr im Verzug! Er setzt ein Programm zur Lebensrettung in Gang. Er begibt sich in Kampfhaltung bzw. stellt sich aufs Wegrennen ein. Er produziert Adrenalin, die Muskeln werden stärker durchblutet, der Herzschlag beschleunigt sich, der Blutdruck steigt, Du fängst an zu schwitzen, flach zu atmen. Richtiges Denken ist kaum noch möglich. Deine ganze Energie fließt in dieses Überlebensprogramm. Du könntest wegrennen. Dein Körper ist bereit dazu. Oder Du beginnst zu kämpfen. Kein Problem. Beides ist in unserem Fall jedoch wenig sinnvoll. Vor dem Gig einfach wegzurennen ist genau so kontraproduktiv wie sich mit dem Publikum ein Kämpfchen zu liefern.
Stellt sich also die zweite Frage:
Wie gehe ich damit um?
Grundsätzlich is Lampenfieber ja nichts schlechtes. Es macht uns wach, schärft unsere Sinne und lässt uns der Situation mit dem nötigen Respekt begegnen. Trotzdem ist es natürlich klar, dass es uns wenig hilft wenn wir unter den oben genannten Symptomen leiden und dann auf die Bühne sollen. Es gibt aber ein paar Strategien, die uns helfen mit dem Lampenfieber umzugehen. Es für uns zu nutzen. Schauen wir uns drei davon mal genauer an.
- Atmen!
Tiefes und gleichmäßiges Atmen helfen zu entspannen. Diese Übung kurz vor dem Gig zu machen hilft, dem Lampenfieber Herr zu werden und wieder etwas runter zu kommen.
So gehts: Atme langsam und tief durch die Nase ein. Halte die Luft für einige Sekunden (ca. 5-10) und atme dann langsam wieder aus. Wiederhole diese Übung einige Male. Sie hilft Dir sofort, Dich zu entspannen. - Positive Gedanken
Dieser ganze Stress mit dem Lampenfieber entsteht durch Angst. Durch die Angst zu scheitern, oder sich zu blamieren zum Beispiel. Ersetze diese Gedanken durch positive Gedanken. Denke nicht „ich werde mich bestimmt blamieren weil ich mich nicht so gut bewegen kann“ sondern ersetze diesen Gedanken durch „es ist egal dass ich mich nicht so gut bewegen kann. Das Publikum merkt, dass ich Spaß daran habe auf der Bühne zu sein und meine Freude wird sich auf das Publikum übertragen“. Woher kommt Dein Lampenfieber? Wie könnte Deine positive Affirmation aussehen? Nutze die Kraft der positiven Affirmationen für Dich. - Bewegung
Bewegung hilft. Lauf ein paar mal auf und ab, oder bewege Dich auf der Bühne. So kommst Du dem Wunsch Deines Körpers nach Flucht etwas entgegen und kannst die überschüssige Energie abbauen.
Versuche für Dich herauszufinden welche Strategie am besten hilft, Dein Lampenfieber in den Griff zu bekommen. Wie bereits gesagt, ist Lampenfieber nichts schlimmes und die meisten Musiker haben es. Es ist auf der einen Seite sehr unangenehm, kann uns aber auf der anderen Seite auch helfen. Es lässt uns wach und mit geschärftem Blick an die Sache heran gehen. Wenn wir die Auswirkungen wie das Schwitzen oder die wackeligen Beine also in den Griff bekommen, ist Lampenfieber in der Summe gar nicht sooo schlecht.
Bis bald, Deine
-Claudia-